Raus aus der Muss-Falle - Wie deine Sprache deine Resilienz stärkt

Veröffentlicht: 13. August 2025
Ich habe darüber gesprochen, wie Resilienz dir helfen kann, wieder klarer zu sehen, den Fokus zu verändern und innerlich aufzuräumen. Heute möchte ich genau da ansetzen und einen Aspekt vertiefen, der oft unterschätzt wird: Unsere Sprache. Denn wie wir mit uns selbst sprechen, entscheidet maßgeblich darüber, ob wir uns als Opfer der Umstände erleben oder als Gestalter:in unseres Lebens.
Sprache als Schlüssel zur inneren Haltung
Von „Ich muss“ zu „Ich entscheide mich“
Ein erster kleiner Perspektivwechsel: Mach aus einem „Ich muss …“ ein „Ich entscheide mich …, weil …“
Beispiel: - Aus „Ich muss pünktlich sein“ wird: „Ich entscheide mich, pünktlich zu sein, weil mir Verlässlichkeit wichtig ist.“ - Aus „Ich muss gute Arbeit leisten“ wird: „Ich entscheide mich, mein Bestes zu geben, weil ich mich beruflich weiterentwickeln möchte.“
Merkst du den Unterschied? Der Satz bleibt inhaltlich fast gleich, aber dein inneres Gefühl dazu verändert sich. Du gehst vom inneren Zwang in eine bewusste Entscheidung.
Absolutismen – die leisen Saboteure
Vielleicht kennst du das:
- „Das geht nicht.“
- „Das klappt bei mir nie.“
- „Ich muss immer perfekt sein.“
- „Ich kann das auf keinen Fall.“
Diese Worte lassen keinen Raum für Möglichkeiten. Sie sind absolut.
Und Absolutismen wie „nie“, „immer“, „alle“, „kein“, „muss“, „auf keinen Fall“ oder „geht nicht“ sind Gift für unsere Resilienz. Denn sie schließen Alternativen aus, machen eng und erzeugen Druck.

Erlaube dir neue Worte – und damit neue Wege
Statt „immer“ oder „nie“: „Oft ist es so“ oder „manchmal fällt mir das schwer.“
Statt „Ich kann nicht“: „Ich will gerade nicht“ oder „Ich entscheide mich dagegen.“
Statt „Problem“: „Herausforderung“ – und plötzlich klingt es lösbarer.
Diese sprachlichen Mini-Veränderungen öffnen deinen Blick. Sie laden dazu ein, Verantwortung zu übernehmen, ohne sich zu überfordern. Sie erinnern dich daran, dass du immer eine Wahl hast.
Verantwortung ist kein Zwang – sondern eine Einladung
Also fang heute an, deine inneren Sätze zu beobachten.
Wenn du dich dabei ertappst, wie du denkst „Ich muss …“, dann frag dich:
"Will ich das wirklich?“ „Warum entscheide ich mich dafür?“ „Was ist mein eigentlicher Wunsch dahinter?“
Denn genau da beginnt echte Resilienz...