"Fünf Tage können ein Leben drehen" - Interview mit Dennis von Let's Flow

"Fünf Tage können ein Leben drehen" - Interview mit Dennis von Let's Flow

Veröffentlicht: 28. November 2025

 Als Dennis Mitte zwanzig war, lief eigentlich alles rund. Psychologiestudium, Karriere, Ambition. Und trotzdem stand er plötzlich an einem Punkt, der ihm den Boden wegzog. 

„Ich bin resilient, ich kenne die Theorien. Und trotzdem habe ich gemerkt, wie nah ich am Limit bin. Ich habe selbst gemerkt, wie es ist, am Burnout zu kratzen.“ 

Dieser Moment wurde der Anfang von Let's Flow – heute einer der größten Anbieter für psychologische Bildungsurlaube in Deutschland. Nicht, weil Dennis ein Unternehmen gründen wollte. Sondern weil er etwas suchte, das er selbst brauchte und nirgends fand. 

Vom eigenen Stress zum Flow-Konzept

 Auf der Suche nach Antworten landete er bei einem alten Bekannten aus dem Studium: der Flow-Theorie.

„Ich fand es total spannend, dass Flow gleichzeitig produktiv und entspannend sein kann. Und dass es eine so gut erforschte Theorie ist.“
 
Zur selben Zeit erzählte ihm eine Kollegin von ihrem Bildungsurlaub. Ein gesetzlich verankertes Recht, das viele kaum kennen oder sich nicht trauen zu nutzen. Plötzlich lag alles auf dem Tisch: Stress, Flow, der persönliche Bedarf, der Wunsch nach echter Veränderung.
 
„Dann dachte ich mir: Wie cool wäre es, Flow nicht nur zu erklären, sondern erlebbar zu machen. Theorie plus Praxis, verbunden in einem Raum, in dem Menschen sich wirklich mit ihrem Leben beschäftigen können. Und genau das wurde Let's Flow.“

Dennis hat aus seiner eigenen Burnout-Erfahrung 'Let's Flow' gegründet. Heute ist es einer der größten Anbieter für psychologische Bildungsurlaube in Deutschland.
 

Warum Bildungsurlaub der ideale Rahmen ist

Von Anfang an war für Dennis klar: Das Ganze soll Bildungsurlaub werden. Kein Wochenendkurs, kein „Wir reden zwei Stunden über Stress“. Sondern fünf volle Tage.
 
„Fünf Tage bezahlt frei zu haben und wirklich mal bei sich zu sein, das verändert etwas. Das kann kein Onlinekurs. Vor Ort, mit echten Begegnungen, öffnen sich Menschen auf eine ganz andere Weise.“
 
Heute sind 95 Prozent aller Let's Flow Kurse Bildungsurlaube. Und sie sind gut besucht. Von Menschen aus allen Branchen. Von der Pflegekraft bis zum McKinsey-Berater.
 
„Stress ist Stress. Egal ob im Krankenhaus Schichtdienst herrscht oder ob dir jemand hundert Folien auf den Tisch knallt. Die Themen ähneln sich. Der Druck wirkt überall.“
 

Was Menschen bei Let's Flow erleben

Viele Kurse starten mit einer einfachen Einstiegsfrage: Wenn du ein Tier wärst, welches wärst du – und warum?

 Was spielerisch klingt, öffnet erstaunlich viel. „Man merkt früh, wo jemand emotional steht. Manche erzählen sofort. Andere blockieren. Und genau die machen die größten Schritte.“
 
Dennis erinnert sich an eine Teilnehmerin aus einem der ersten Kurse.
 „Sie konnte die Frage anfangs nicht beantworten. Es war ihr unangenehm. Am Freitag hat sie sie nachgeholt. Und das war so ein schöner Moment. Diese Öffnung. Dieses ‚Jetzt kann ich sagen, wer ich bin‘.“
 
Und dann ist da dieser Mann, der eigentlich dachte, er mache einen „Spaßurlaub“ mit ein bisschen Skifahren.

„Er saß mit verschränkten Armen da und meinte, das sei nichts für ihn. Fünf Tage später hat er uns gesagt, wie überrascht er ist, dass ihn diese Themen doch erreichen. Und dass er etwas mitnimmt, das er vorher nie angefasst hätte.“
 
Solche Geschichten gibt es viele. Freundschaften, die entstehen. Menschen, die Jahre später wiederkommen, gemeinsam mit anderen, die sie im Kurs kennengelernt haben. 

Es ist sogar das erste Let's Flow Baby unterwegs! Zwei Menschen, die sich ohne Let's Flow wahrscheinlich nie getroffen hätten. Das ist verrückt und schön zugleich. 

Menschen zusammenbringen ist etwas, dass Dennis besonders glücklich macht.
 

Psychologie, aber menschlich

Das Herz von Let's Flow sind die Trainerinnen. Alle mit Psychologiestudium. Keine Wochenendcoachings, keine Schnellzertifikate.
 
„Wenn jemand Psychologie studiert hat, hat er drei Jahre lang gelernt, wie Menschen ticken. Und wir bilden sie zusätzlich gezielt für Bildungsurlaube aus. Das macht einen riesigen Unterschied.“
 
Und trotzdem bleibt klar: Let's Flow ist keine Therapie.

„Wir machen Edukation. Prävention. Aber natürlich erkennen Psychologinnen schneller, wenn jemand Unterstützung braucht. Und sie können dann gut beraten.“
 

Wirkung, die über die Kurswoche hinausgeht

 Was Dennis sich für die Teilnehmenden wünscht, ist realistisch und gleichzeitig groß.
 
„Wenn jemand am Freitag eine Sache mitnimmt, die er im Berufsalltag wirklich anwendet, dann war die Woche erfolgreich.“
 
Das kann ein Achtsamkeitsimpuls sein. Eine Kommunikationsmethode. Oder das Wissen über etwas, das er „Flowbreaker“ nennt: 
 
„Ich habe am Anfang des Interviews alle Tabs geschlossen. Weil ich weiß, dass mich jedes Pop-up aus dem Flow holt. Das vermitteln wir den Menschen: Erkenne, was dich rauswirft. Und schütze deinen Fokus.“
 
Viele schreiben ihnen nach dem Kurs. Manchmal schon nach wenigen Tagen.
 „Da kommen Nachrichten wie: ‚Ich habe gestern im Schichtdienst zum ersten Mal meine Bedürfnisse klar kommuniziert. Und es war gut.‘ Und das ist das, wofür wir es machen.“

Menschen lernen, wieder mit sich selbt in Kontak zu kommen.

 

Warum Bildungsurlaub politisch ist – und warum er Zukunft braucht

 Für Dennis ist Bildungsurlaub nicht nur ein persönliches Thema, sondern ein gesellschaftliches.

„Der Staat hat das gut gemeint. Ein Recht auf eine Woche Weiterbildung im Jahr. Nicht für Excel. Sondern für echte Entwicklung.“
 
Dass viele Arbeitgeber noch zögern, möchte er ändern.

„Viele denken, wenn sie Bildungsurlaub erlauben, sind nächstes Jahr alle fünf Tage weg. Das passiert nicht. Wirklich nicht. Und im Vergleich zu einem Burnout sind diese fünf Tage ein Witz.“
 
Immer mehr Unternehmen tragen die Seminargebühr sogar mit.

„Mittlerweile ist jede zwanzigste Buchung bei uns vom Arbeitgeber bezahlt. Das wird steigen. Und ich möchte die Menschen ermutigen, danach zu fragen. Im schlimmsten Fall sagt jemand nein. Im besten Fall verändert es ihren Arbeitsalltag.“
 

Die Zukunft: Qualität und Mut zum Wandel

 Let's Flow wächst. Aber nicht um jeden Preis.

„Wir wollen hochwertige Kurse, psychologisches Fachwissen und Aktivitäten, die Flow spürbar machen. Bildung darf Spaß machen. Lernen darf körperlich sein.“
 
Und gleichzeitig soll der gesellschaftliche Blick auf Bildungsurlaub weiter wachsen.

„Wir wollen, dass Menschen nicht mehr denken müssen ‚Darf ich das überhaupt?‘ Sondern dass Schulen, Behörden und Firmen sagen: Wir finden das gut. Mach das. Entwickle dich.“
"Bildung darf Spaß machen. Lernen darf körperlich sein.“ - sagt Dennis.
 

Warum Menschen nach fünf Tagen anders gehen, als sie gekommen sind

 Es gibt diesen einen Moment, den Dennis allen wünscht.

„Mittwoch oder Donnerstag. Man merkt, wie die Menschen ankommen. Die Maske fällt. Die Gruppe trägt. Und jemand sagt plötzlich: Hier bin ich richtig.“
 
In einer Zeit, in der Tempo, Druck und Leistung oft die Oberhand haben, sind diese Kurse kleine Gegenentwürfe. Räume, in denen Menschen wieder spüren, wie viel in ihnen steckt.
 
Wenn jemand am Ende sagt, „Mein Leben ist ein Stück besser geworden“, dann hat Let's Flow alles erreicht, wofür es gegründet wurde.
 

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Wer schreibt hier?

Marlene
Marlene

Ich bin Marlene, Content- und Social Media Managerin bei MBU. Persönlichkeitsentwicklung ist meine Leidenschaft – ich liebe es, meine Komfortzone zu verlassen und zu wachsen. Ich bin digitale Nomadin und arbeite derzeit von einer kleinen Insel in Thailand. Von hier aus will möglichst viele Menschen für Bildungsurlaub begeistern!