Progressive Muskelentspannung - Loslassen mit dem Körper
Veröffentlicht: 13. November 2025
Und genau da setzt die Progressive Muskelentspannung (PMR) an: eine Methode, bei der du Anspannung und Entspannung ganz bewusst erlebst und dadurch nicht nur körperlich, sondern auch innerlich zur Ruhe kommst.
Was ist Progressive Muskelentspannung überhaupt?
Das Prinzip klingt simpel, ist aber unglaublich wirkungsvoll: Anspannen – Halten – Loslassen.
Ein Muskel nach dem anderen wird kurz angespannt, dann wieder gelockert. Durch dieses bewusste Wahrnehmen entsteht ein feiner Unterschied zwischen Spannung und Entspannung und der Körper lernt, diesen Zustand gezielt herzustellen.
Das Schöne daran: Du brauchst nichts außer dir selbst. Kein Equipment, keine Musik, keine Matte. Nur ein paar Minuten Zeit und die Bereitschaft, einmal ganz bei dir anzukommen.
Ein Blick in die Wissenschaft
Auch auf psychischer Ebene wirkt PMR: Untersuchungen zeigen, dass sie Stress, innere Unruhe und Schlafstörungen deutlich reduzieren kann. Daher wird sie heute in vielen Bereichen eingesetzt, von der Schmerztherapie über die Rehabilitation bis hin zur betrieblichen Gesundheitsförderung.
Warum der Körper manchmal der bessere Einstieg ist
Wenn du Muskeln anspannst und wieder loslässt, kann er gar nicht anders, als zu reagieren.
Mit jeder Entspannung sendet er deinem Nervensystem das Signal: Alles ist in Ordnung. Und genau das macht diese Methode so kraftvoll. Sie hilft dir, loszulassen, ohne dass du aktiv „etwas denken“ musst.
So funktioniert’s:
- Finde einen Moment für dich. Im Sitzen oder Liegen – wie es gerade passt.
- Spanne eine Muskelgruppe an. Zum Beispiel die Fäuste: Ball sie kräftig zusammen.
- Halte die Spannung kurz. Etwa fünf bis sieben Sekunden – spür die Kraft in den Muskeln.
- Dann: bewusst loslassen. Spüre nach, wie sich Entspannung anfühlt.
- Wandere weiter. Von den Händen zu den Armen, über Gesicht, Rücken, Bauch, Beine bis zu den Füßen. Nach und nach sinkt dein ganzer Körper in eine wohltuende Ruhe.
Kleiner Exkurs: PMR im Büro – unauffällig entspannen
- Mini-Übung 1: Hände & Schultern
Drück deine Handflächen fest gegeneinander, halte kurz und lass dann locker. Oder: Zieh die Schultern kräftig zu den Ohren, halte die Spannung und mit einem bewussten Ausatmen wieder fallen lassen. - Mini-Übung 2: Gesicht & Kiefer
Zähne leicht zusammenpressen, Stirn runzeln, Augen schließen, kurz halten, dann alles lösen. Der Effekt ist sofort spürbar, besonders, wenn du oft mit konzentriertem Gesichtsausdruck arbeitest. - Mini-Übung 3: Beine & Füße
Drück die Füße fest in den Boden, als wolltest du aufstehen, ohne es zu tun. Halten, lösen, nachspüren. Niemand wird merken, dass du gerade etwas für deine Entspannung getan hast, aber dein Körper schon.
Fazit: Wenn Loslassen körperlich wird
Wenn dein Kopf mal wieder zu laut ist, probier’s über den Körper. Denn manchmal beginnt echte Entspannung nicht mit einem Gedanken, sondern mit einem bewussten Loslassen der Schultern.