Kursbeschreibung
In dem Moment, in dem wir mit einem Gegenüber in Kontakt treten, stellt sich die Frage nach dem persönlichen Raum. Egal, ob es die Familie, Freunde oder Arbeitskollegen sind, die Dynamik der Beziehung orientiert sich an diesem so schwer fassbaren, weil nicht sichtbaren Konstrukt.
Auch wenn wir den Raum des anderen nicht sehen können, so hat doch jeder die Fähigkeit, ihn wahrzunehmen, wenn sie vielleicht auch im Lauf der Zeit bei dem ein oder anderen etwas verloren gegangen zu sein scheint. Die Anerkennung des persönlichen Raumes auf beiden Seiten ist von immensem Gewicht, wenn Kommunikation, Zusammenarbeit und Beziehung gelingen soll. Egal in welchem sozialen Kontext – werden wir nicht gehört, unser Raum nicht respektiert, fühlen wir uns übergangen, minderwertig, klein… alles Empfindungen die unser Potential massiv einschränken und das Stresslevel erhöhen.
Interessanterweise wird die Grenze unseres Raumes aber nicht nur von außen überschritten, auch wir selbst neigen dazu, uns zu übergehen – in unseren Bedürfnissen, Ängsten oder Grenzen. Geschieht das dauerhaft, verlieren wir den Kontakt zu uns, und damit zur eigenen Referenz bei der Einordnung der Welt, was zu großer Unsicherheit und letztlich zu noch mehr Konflikt im Innen wie Außen führt.
Ziel dieses Kurses ist es, den eigenen Raum zu erkennen und ihn durch klare Präsenz friedlich und souverän zu definieren.
Hier sind die Pferde eine unschätzbare Hilfe. Sie sind Meister im Lesen der Körpersprache und Ausstrahlung und lassen sich nicht durch Technik täuschen. Ihre Reaktionen auf uns sind unmittelbar und vor allem ohne Wertung. Ihre Reaktionen sind schlicht Antworten auf unsere (nonverbalen) Fragen und Aussagen.
In ihrer Sozialstruktur spielt allerfeinste Körpersprache und –haltung eine Schlüsselrolle, die Kommunikation läuft weder über Berührung noch Lautsprache. Sie reagieren bewusst auf winzige Nuancen und sind sehr schnell in der Lage für sich festzustellen, ob ihr Gegenüber souverän ist und sich seines Raumes bewusst ist, oder nicht. Als Fluchttier ist das von größter Wichtigkeit, denn von den Fähigkeiten des Leittieres, stets präsent und aufmerksam zu sein, sowie Situationen sicher einordnen zu können, hängt evolutionsgeschichtlich das Überleben der Herde ab. Ein Leittier ( in unserem Szenario Mensch), das seine eigenen Fähigkeiten nicht kennt, sich jeden Tag anders verhält, seine Meinung ständig ändert, ist nicht vertrauenswürdig und das Pferd wird sich nicht anschließen.
So können die Pferde Muster in uns aufzeigen, die im Unterbewussten liegen, und dennoch einen großen Einfluss auf unser Miteinander haben.
Die Veränderung kann erst beginnen, wenn Muster aus dem Unbewussten ins Bewusste geholt werden. Dann ist es uns möglich, unsere Haltung ( körperlich und geistig) zu verändern, wenn wir es möchten.
Der zweite Baustein dieses Kurses, der dazu dient, sich unseren Gebrauchs bewusst zu werden, ist die Alexandertechnik.
Der Begründer dieser Technik, F.M. Alexander, hat sie den Gebrauch des Selbst genannt, bewußt das Wort Selbst wählend und nicht nur des Körpers und Geistes. Gebrauch, da er eine Methode entwickelt hat, mit sich in Kontakt zu kommen, sich seiner unbewußten Muster bewußt zu werden und damit die Wahl zu haben, wie ( mit welchem Aufwand, mit welcher Einstellung usw.) wir mit uns Selber, einem Gegenüber oder einer Situation umgehen bzw. eine Tätigkeit ausführen.
Dies lässt uns dann adäquat und individuell in jeder Situation agieren statt Verhaltensmuster einer Situation „überzustülpen“.
In erhöhtem Maße bekommt dieser bewußte Gebrauch eine Bedeutung, wenn wir unter Stress stehen oder etwas erreichen wollen. Denn dann greifen wir verstärkt auf unsere gewohnten Muster zurück, selbst wenn wir diese als hinderlich erkannt haben. Die Alexander-Technik bietet uns eine erlernbaren Methode, die uns zu mehr natürlicher Präsenz verhilft, zu einem natürlichen und flexiblen persönlichen Raum.
Die Alexander-Technik werden Sie in Einzelstunden sowie in Gruppenaktivität erlernen bzw. vertiefen.
Eigenschaften
Inkl. Übernachtung
Barrierefrei
Als Bildungsurlaub anerkannt in folgenden Bundesländern