( 7 Tage in Hessen anerkannt )
Im Zentrum dieser Reise liegt die Auseinandersetzung mit religiöser und ethnischer Vielfalt im Nord-Irak. Malls, Gated Communities und Expats, die in der Öl-Wirtschaft ein Vermögen verdienen. Eine lebendige Kunstszene, zahlreiche Universitäten und Menschen, die Kritik an Korruption und Vetternwirtschaft üben. Überwältigende Natur, historische Schätze und religiöse Vielfalt. Aber auch verkrustete Machtstrukturen und wirtschaftliche Ungleichheit: Irakisch-Kurdistan vereint unterschiedlichste Facetten.
Die Kurd*innen im Nordirak stehen vor vielen Herausforderungen
Seit mehr als 35 Jahren bestimmen die Kurd*innen im Norden des Irak ihre eigenen Geschicke – und stehen gleichwohl noch immer vor vielen Herausforderungen.
Die Erfahrungen von Unterdrückung und Vertreibung durch Sadam Husseins Baath-Regime prägen bis heute das Bewusstsein der Bevölkerung. Die Angriffe des sogenannten Islamischen Staates in den Jahren 2014 und 2015 haben bei vielen das Gefühl verstärkt, sich in einer feindlich gesinnten Umgebung behaupten zu müssen.
Dabei ist die gewaltvolle Vergangenheit nur eines von vielen Themen, die die Menschen in Irakisch-Kurdistan beschäftigen: Das Verhältnis zur Zentralregierung in Bagdad schwankt zwischen Kooperation und Konflikten um Ressourcen und Einfluss in beiderseits beanspruchten Gebieten. Zudem besteht eine umfassende Abhängigkeit von der Türkei und von Iran, da beide Staaten jederzeit ihre Grenzen für Waren- und Personenverkehr schließen können.
In den vergangenen 20 Jahren erlebte Irakisch- Kurdistan einen tiefgreifenden ökonomisch-gesellschaftlichen Wandel. Die geschlossenen Wohnanlagen und luxuriösen Shopping-Malls und Restaurants weisen auf einen immensen Reichtum hin. Dieser beschränkt sich jedoch auf die Großstädte und wird dem Großteil der Bevölkerung nicht zuteil. Korruption und Vetternwirtschaft sind weit verbreitet. Der Unmut der Zivilgesellschaft entzündet sich immer wieder an Verteilungsfragen und der prekären Wirtschaftslage.
Wohin steuert die nordirakische Autonomie-Region, die – entgegen des politischen Wirkens aller Nachbarn – den Anspruch verfolgt, ein eigenständiger Staat zu sein? Und welche Rolle spielt die Zivilgesellschaft in diesem Prozess?